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Brad Delson im ausführlichen Interview mit musicradar

18. März 2014

Kürzlich gab Brad Delson dem Onlinemagazin musicradar ein Interview zum kommenden Album und warum einiges davon so ist, wie es ist.

Linkin Park selbst versprechen dabei, dass es sehr Gitarrenlastig wird:

In dem Interview spricht Brad u.a. darüber, dass auf dem Album ungewöhnlich viele Solos zu hören sein werden, über Songlängen, Gründe warum das Album nur von Mike und ihm produziert wird und warum es klingt, wie es klingt.

So erzählt Brad z.B. folgendes:

„Auf dem Album sind eine Menge Gitarrensoli! Und das kommt von jemandem, der früher damit zitiert wurde, dass er Gitarrensoli hasst.“ Er erklärt dazu aber folgendes:“ Nicht, dass ich sie als Zuhörer gehasst habe, ich möchte einfach keine spielen, ich umging Gitarrensoli. Anfangs hatte ich einfach das Gefühl, dass sie ästhetisch nicht in die Songs passten, die wir gemacht haben. Dieser neue Stapel Songs, zumindest fühlt es sich für mich so an, will immer ein Solo. Es fühlt sich so an, als hätte jeder Song eins.“

Laut ihm gilt Guilty All The Same auch als Kampfschrei für das gesamte Album.

Darauf angesprochen, was wohl der Unterschied zwischen dem früheren Material und dem neuen Album sei, und ob es stimmt, dass sie die Gitarren mehr betonen wollen, reagierte er wiefolgt:

„Ich habe Leute über Guilty All The Same reden hören die meinten ‚Oh, es klingt wie ihr älteres Zeug‘, weil es wirklich heftig ist. Aber es hat nicht wirklich etwas mit allem zu tun, was wir bisher gemacht haben. Die Heftigkeit auf dem Track und was ihr auf den anderen Songs des Albums hören werden, kommt aus einer rohen, instinktiven Ecke und es hat seinem eigenen ausgeprägten Sound, wie unsere gesamte musikalische Geschichte.“

„Ich denke nur, dass es ziemlich lustig ist, dass Mike es beinahe als Prequel, also Vorgänger, von Hybrid Theory bezeichnet hat. Es gab einfach eine Menge Alben, die uns beeinflusst haben – Hardcore Zeug, Heavy Zeug, Punk orientierte Sachen – und der Geist steckt darin. Es ist als wäre es die Platte, die wir gemacht hätten, hätte es Hybrid Theory nicht gegeben. Es geht definitiv einen anderen Weg und es wird von Gitarren geleitet – das ist bestimmt kein Unfall.“

Auf die Frage, ob das Ganze so geplant war, wie es jetzt kam oder ob das ganze eher überraschend kam, erwidert er:

„Ein bisschen von beidem, aber ich würde sagen, es entstand eher aus Intentionen heraus als nach einem Konzept. Zum letzteren: Mike hatte einige Demos aufgenommen, sie sich angehört und dann wieder verworfen, weil ihm nicht gefiel, was er da gehört hat. Einer der Gründe – und ich umschreibe ihm in dem Fall – war, dass diese Demos für ihn aus der Musik abgeleitet waren, die er gern hört, aber eine bestimmte Leere einfach nicht füllten.“

„Als wir die Landschaft der neuen Musik so durchsucht haben, war es die Leere, die wir gehört haben, die uns so motiviert hat, eine Platte zu machen, wie wir sie gemacht haben. Das war auch unser Ziel, als wir überhaupt als Band angefangen haben. Da gibt es diesen bestimmten Sound oder die Kombination verschiedener Dinge, die uns einfach fehlt. Klar könnte man sagen ‚Viele Gruppen verbinden Hip-Hop und Rock Elemente‘ aber dieser bestimmte Sound, den wir machen und hören, genau so macht es eben niemand anders.“

„Das ist, was uns beim ersten Album motiviert hat und der selbe Hunger und Winsch diese Leere zu füllen hat uns motiviert, für uns, eine härtere Platte mit einer Menge Fachwissen zu machen. Es ist extrovertiert, unmissverständlich und anspruchsvoll und gleichzeitig songorientiert.“

„Da draußen gibts ne Menge harte Musik und auch ’nen haufen experimentelles Zeug, und auch großartiges Songwriting. Unsere DNA und unsere Mission als Band ist es etwas speziell eigenes zu erschaffen, dass diese Dinge so kombiniert, dass es zu uns passt, speziell unsere Gewichtung darauf diese intuitive und unmissverständliche Musik zu machen, die aber immer noch unsere Liebe für Songwriting und Melodie beinhaltet. Daran haben wir jeden einzelnen Tag in den letzten sechs Monaten geschuftet.“

Die Kollaboration mit Rakim bei Guilty All The Same ließ natürlich Spekulationen zu, ob es noch weitere Gäste auf dem Album geben würde:

„Ja, es wird weitere geben. Da gibt es einige, zumindest an diesem Punkt und das ist auch eine Seltenheit. Um genau zu sein haben wir schon Kollaborationen und verdamt viele Sachen mit verschiedenen Künstlern gemacht aber wenn man auf ein vernünftiges Linkin Park Album schaut, denke ich nicht, dass wir wirklich Gäste hatten. Einerseits ist es ein sehr inselartiger Prozess, weil wir das Album komplett selbst gemacht haben, andererseits ist es unglaublich gemeinschaftlich weil wir so viele kreative Leute inner- und außerhalb des Studios hatten, die ihren kreativen Prozess mit uns geteilt haben. Manchmal führte das dazu, dass ihre DNA mit in unsere Songs einfloss. Es war wirklich schonungslos und es war lustig und es hat sich gelohnt.“

Wir alle waren über die Länge der ersten Single Guilty All The Same von etwa 6 Minuten überrascht, aber was können wir von den Längen der anderen Songs erwarten? Brad dazu:

„Naja, ich weiß nicht ob alle Songs sechs Minuten lang sind, aber einige sind es. Ein paar sind kürzer. Ich denke das kreative Ethos, dass uns inspiriert hat nicht zu versuchen Konventionen zu immitieren sondern zu trotzen. Manchmal heißt dass, wenn ein typischer Pop oder Rocksong drei Minuten und 30 Sekunden lang ist, dann wird unserer sechs Minuten lang sein. Oder auch nur zwei Minuten lang. Es geht einfach darum gegen den Strich zu gehen, und wieder, der Versuch etwas zu machen, dass wir nicht hören. Das ist, was uns inspiriert in die Richtung vorwärts ins unbekannte zu stürmen.“

Warum die Band das aktuelle Album ausgerechnet jetzt selbst produziert kommentiert Brad folgenderweise:

„Technisch gesehen sind wir dazu fähig weil wir ziemlich praktisch veranlagt sind. Wir waren unsere gesamte Karriere so im Studio. Diese Kreativen mit denen wir zusammen gearbeitet haben waren im Prinzip dazu da unserer Vision eine genauere Form zu verleihen und die kreative Feuerkraft zu verbessern.“

„Wenn es nun um die Vision dieses Albums geht schrieb Mike einen Blog für Pigions & Planes – welcher eine Reaktion auf einen Artikel ‚Rock Music Sucks Now And It’s Depressing‘ war. Im Wesentlichen ging es im originalen Artikel darum, dass Rock Musik inzwischen pflanzenfressend ist und Mike meinte nur ‚Das muss sie aber nicht sein.‘ Das war etwa zu der Zeit in der er seine ursprünglichen Ideen verwarf und den Kurs wechselte.“

„Ihr hattet gefragt, ob das Album einer bestimmten Struktur folgt, und ja, wir haben eine sehr spezifische, konzeptionelle Mission und wir wissen dass wir die technischen Möglichkeiten haben das zu machen. Es hing einfach nur davon ab, dass wir weiter zielstrebig arbeiteten und die Latte hoch genug legten und dann auch drüber kamen.“

Im Anschluss erfahren wir in dem Interview noch einige interessante Dinge und auch für die technisch Interessierten unter euch erfahrt ihr genau mit welchen Gitarren Pedals, Gitarren usw das Album aufgenommen wurde. Das komplette Interview könnt ihr HIER nochmal nachlesen, ihr solltet allerdings der englischen Sprache mächtig sein.

Was denkt ihr, erwartet uns, abgesehen davon mit dem neuen Album? Meint ihr wirklich es wird ein Prequel von Hybrid Theory oder quasi ein Zwillingsalbum dazu mit einer anderen Grundstimmung? Postet eure Meinung dazu doch in die Kommentare.

Quelle: musicradar.com