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LIVING THINGS: Beschreiben wir die Songs

4. Mai 2012
Living Things (2012)

Im Laufe der letzten Woche sind überall im Netz und in diversen Musikzeitschriften die ersten kurzen Reviews zu Teilen der neuen Platte LIVING THINGS erschienen. Nun könnt ihr euch hier zusammengefasst mal die Meinungen und Beschreibungen von HitFix, Golden Mixtape, aus dem SPIN Interview und dem Complex Interview durchlesen.

LOST IN THE ECHO
HitFix: Mit dem Track beginnt das Album. Anders als von Linkin Park gewohnt baut sich der Song nicht langsam auf und explodiert dann sondern startet und bleibt laut. Shinoda rappt von Anfang an und schließlichlich kommt Chester Bennington dazu, dessen Stimme bei diesem antreibenden Track stehts von einem Echo umgeben ist. Wie Shinoda am Ende aufzeigt signalisiert der Song nicht nur, wie sehr die Band nach vorne schaut, aber auch die Hinweise aus den Achtzigern beachtet. Textlich liegen die Themen, welche den Song – und auch das Album – durchdringen irgendwo zwischen einem Gefühl der Ernüchterung und Enttäuschung. Bennington singt:“These promises are broken, defeated. Each word gets lost in the echo.“
SPIN: “Lost In The Echo” zeichnet sich durch einen Stakkato(abgehakten) Gitarren Angriff, Stammestrommeln, kristalline Keys (Keyboard, Piano) und einige brutale Schreie aus, aber es hat auch einen zeitgenössischen Sub-Bass Boom und klirrende Industrial Effekte.
ARTISTdirect: LIVING THINGS wird mit der Markierung von gackernder Resonanz bei LOST IN THE ECHO lebendig. Bald ist alles von erderschütternden Beats des Drummers Rob Bourdon und der luftigen Synth Zauberei von Joe Hahn erfasst.  Brad Delsons Gitarren weiden die Wogen aus während Mike Shinoda zu einer luftundurchlässigen Strophe ansetzt, die mit den Worten “You were that foundation” beginnt.Chester Bennington klingt während des Stadion-großen Refrains unglaublich unverdorben, während er mit Shinoda in eine undurchdringbare Harmonie einrastet. Sie bleiben einfach das faszinierendste Duo der Musikwelt und ihr Zusammenspiel ist gänzlich überwältigend.Ein kybernetischer Rausch zischt während der ausgekratzen Bridge bevor Bennington widerhallt “This time I finally let you go”. Phoenix’ Bass  poltert durch die Landschaft und plötzlich taucht man in eine Welt ein, welche von diesen sechs Individuen beherrscht wird.
Noisecreep: Aus 12 Tracks bestehend, beginnt LIVING THINGS mit LOST IN THE ECHO und es ist vom ersten Moment an klar, dass die Band in einer herausragenden Form ist. Das große, dramatische Gemisch von Synths, die komplexen aber komisch zugänglichen, synkopierten Beats sowie die glühenden Raps erzeugen ein hunderprozentiges “Linkin Park Komfort Level”, welches ohne Zweifel nicht nur den langjährigen Fans gefallen wird sondern auch bei vielen jungen Zuhörern eine Menge Begeisterung hervorrufen wird.

IN MY REMAINS
HitFix: Bennington singt über einer vollen, aggressiven und elektronischen Schalllandschaft von Angst und Schmerz; disharmonisch und klirrend. Es verändert sich zu einem präzisen, militärischem Rat-a-tat während Bennington singt:“Like an Army falling, one by one.” Während sich die Spannung weiter aufbaut wiederholt er diesen Satz, während Rob Bourdons Schlagzeugspiel alles in den Gleichschritt treibt.
SPIN: “In My Remains” ist beides, dunkel und triumphierend, gemacht für eine Arena am Ende der Tage.
ARTISTdirect: Eine Flut von Scratching treibt massive, tanzbare Percussions bei IN MY REMAINS an, während Benningtons himmlischer Vortrag von schillernder Elektronik umrankt wird. Militärische Trommeln unterstreichen den Mittelteil des Songs, während Shinoda formschön eine unvergessliche Harmonie auf dem Klavier mit der Ankündigung “Like an army falling one by one” summt.
Noisecreep: In IN MY REMAINS kommt ein militärischer Trommelmarsch als Rückrat einer wirklich donnernden Melodie vor […]

BURN IT DOWN
bereits veröffentlicht, daher spare ich mir hier eine Beschreibung

LIES GREED MISERY
HitFix: Der nächste Track „LIES, GREED & MISERY“ war der innovativste und zugleich fesselndste Track von den sechs, die wir hören durften. Während Shinoda über tröpfelnde Synths und den stotternden Beat rappt, klingt der Sound des Songs wie eine Kreuzung aus Linkin Park, Skrillex und M.I.A. Eine zerklüftete, schwamminge Keyboard-Bridge läuft dann damit aus, dass Bennington “You Did It To Yourself,” singt, was er dann immer lauter werdend wiederholt, bis er sich in eine hypnotische Ekstase geschrien hat.
Golden Mixtape:LIES GREED MISERY“ beginnt mit einer Indie Rock Atmosphäre, als dann aber der Hip Hop Sound dazu kommt, LP’s Synonym für einen Schlag, treffen sie hart. Mike sagte früher, dass sie nie in die Nische fallen wollten, in die die Kritiker die ersten beiden Alben gepackt hatten, aber ich habe das Gefühl, dass dieser Track ein schrittweiser Rückblick auf das, wo sie begannen und wo sie jetzt stehen, ist. Während das angepisste Motiv ihrer früheren Arbeit wie ein Jugendlicher außer Kontrolle klang, ist die Wut, die in „LIES GREED MISERY“ gezeigt wird eher ein wütender erwachsender, der seine Wut in Kunst kanalisiert.
ARTISTdirect: Shinoda klingt als würde er aus einem anderen Universum über das dahinjagende und atemberaunde LIES GREED MISERY rappen. Ein majestätischer Bitchslap aus dem 21. Jahrhundert mit seinem fehlerfreien, angepissten Hardrock.

I’LL BE GONE
SPIN: Bei “I’LL BE GONE“ bekommt sein [Chesters] metallener Gesang einen Charakter, der entweder gezwungen wird oder selbst wählt sein Zuhause zu verlassen, bevor die Sonne aufgeht. Inmitten des lo-bit Glitches und dem seismischen Stampfen kommt ein unerwarteter Kurzauftritt: Streicher, die dem Arcade Fire Arrangeur Owen Pallet zu verdanken sind.
ARTISTdirect: Unterschwelliges Klatschen prallt während dem Beginn von I’LL BE GONE auf das Keyboard bevor eine weitere augenblicklich einschneidende Hook einsetzt. Es ist wie ein Zündfunke mit weiteren zackigen Riffs von Delson.
Noisecreep: Andere herausragende Tracks sind unter anderem das Hook geladene I’LL BE GONE, welches sich wie eine Single anfühlt […]

CASTLE OF GLASS
HitFix:CASTLE OF GLASS” fühlt sich wie ein großer Richtungswechsel an. Über eine fast alternativ Country Melodie singt Bennington: “Take me down to the river bank… wash the poison off my skin…show me how to be whole again.” Der Song hat eine der geradesten Melodien, die die Band mit einer traditionellen Songstruktur gemacht hat. Bennington und Shinoda singen zusammen während ihre Stimmen sowie Verzweiflung steigen:“I’m on a crack in this castle of glass.”
Golden Mixtape: Viel von der Platte war erwartet, bis “CASTLE OF GLASS” unsere Session beendete. Über meinen gekrizzelten Text schauend, kann ich “Americana” und “Bayou” sehen. Denkt an die Sachen, die ihr über Linkin Park liebt und schmeißt sie in einen Eimer voller Folk. Mit Chesters Horrorfilmvergangenheit könnten wir das hier bald in einer gruseligen Szene hören. Während der Song gespielt wurde konnte ich mir in Schrecken versetzte Jugendliche vorstellen, die im Tempo des Songs rennen, während “…take me down to the river bend” in ihr Verdeben reingefiltert wird; es ließ mich mit einem unheimlichen Gefühl zurück.
SPIN: Das melancholische “Castle Of Glass” bietet ein Dampfmaschinentuckern und einen Berg aus Tönen, während Bennington über einen kleinen Riss im Titelgebäude singt,  Zugehörigkeit und Sinnlosigkeit im selben Takt darstellend.
ARTISTdirect: Das umnebelte CASTLE OF GLASS wird von einer Folk-Eleganz begleitet, welches einige der, bis heute, poetischsten Texte von Shinoda und Bennington zeigt – “I’m only a crack in this castle of glass.”
Noisecreep: Andere herausragende Tracks sind unter anderem[…] das launische, wechselhafte CASTLE OF GLASS […]

VICTIMIZED
ARTISTdirect: Der Band gelingt es sich diese verwundbaren Indie Momente zu Nutze zumachen bevor ihr härtester Track jemals VICTIMIZED einsetzt. Sie haben noch nie etwas so zerschrammendes und brutales gemacht. Thrash Verfolgungswahn breitet sich vor einem Kehlen zerschlitzenden Schrei in der Hook aus. Es ist barbarisch, böse und lebhaft. Dieser unerwartete Drop ist schlicht und einfach verdammt krank. Man kann sich praktisch vorstellen wie die Massen auf Festivals dazu ausrasten.
Rolling Stone: […] während der brutale Headbanger VICTIMIZED der aggressivste Song der Band seit Jahren ist.
Noisecreep: Andere herausragende Tracks sind unter anderem […] und das unbändig heftige VICTIMIZED. Insbesondere dieser Track versengt alles – und fühlt sich wie ein unmittelbarer Klassiker an.

ROADS UNTRAVELED
ARTISTdirect: ROADS UNTRAVELED nickt dem Classic Rock zu, es ist aber anders als alles, was ihr je gehört habt, speziell dann, wenn die große Verzerrung einsetzt.
Rolling Stone: […] die Seemannslieder-artigen Rhythmen von ROADS UNTRAVELED spiegeln das neue Interesse der Band in Folk-Musik wieder.

SKIN TO BONE
ARTISTdirect: SKIN TO BONE hat diesen Funken Elektro-Schwung bevor im Refrain alles ausflippt – eine weitere willkommene Überraschung.
Rolling Stone: […] der Lagerfeuer-artige Gesang von SKIN TO BONE […] spiegeln das neue Interesse der Band in Folk-Musik wieder.

UNTIL IT BREAKS
HitFix: UNTIL IT BREAKS” beinngt mit Shinoda, welcher über einen prahlerischen Beat rappt, umgeben von Beats, die aus allen Winkeln auf ihn einprasseln. Der Song wechselt dann in ein Kanye West-ähnliches Rapkloppen bis in wirkliche Instrumente – Streicher, Klavier –  unter Benningtons Gesang während er für “strength of the rising sun” betet. Der Ambientschall wächst und wird lauter während die Stimmen langsam den Maschinen unterliegen.
Golden Mixtape: Während “UNTIL IT BREAKS” beginnt denke ich, wie passend es doch ist, dass wir diese Woche an den 20ten Jahrestag der LA Randalen erinnern. Dieser Song erinnert mich an eine Zeit, in der Rap um etwas, was nicht „bling bling“ genannt wurde, ging. Der Aufbau des Songs ließ ihn klingen, als würde er von Zeit zu Zeit aus einem Polizeifunkgerät entkommen. Das 90er Gefühl ist definitiv etwas, was man an dieser Stelle von LIVING THINGS hervorheben und feiern kann. Lasst uns auf mehr davon auf dem Rest der Platte hoffen.
Complex:
Linkin Park haben sich von MTV frat-house Favoriten in einen Act mit Klasse entwickelt und das macht MC Mike Shinoda im rap-lastigen Verbindungsstück “Until It Breaks” von LIVING THINGS klar. Über einem Bett von großen, gesunden Drums spittet er selbstbewusst “I’m a Banksy / You’re a Brainwash / Get the picture like that?” Ja, das Bild erschließt sich uns.
ARTISTdirect: Am anderen Ende des Spektrums befindet sich UNTIL IT BREAKS die wohl ergreifendste Ballade der Band.
Noisecreep: Eine der Zwei Balladen auf dem Album […], UNTIL IT BREAKS, ist eine schöne Pause während der ganzen Action; ein atmosphärisches Stück melodischen Electronicas welches sich aufbaut eine noch üppiger geschichtete Produktion  als der Rest der Platte zusammenschaltet.

TINFOIL

POWERLESS
ARTISTdirect: Alles gipfelt im fast filmischen Schlußakt POWERLESS. Er hat das Gewicht einer John Williams Filmmusik und die Gewalt einer der besten Leistungen von Linkin Park.
Noisecreep: Eine der Zwei Balladen auf dem Album (die andere ist POWERLESS) […]

 

via LPAssociation