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Mike spricht über Albumreaktionen

29. September 2010

Auf Grund vieler Beschwerden, negativer Reviews und Vorwürfe hat sich Mike jetzt Nachfragen und „Hatern“ gestellt und auf seinem Blog MikeShinoda.com folgenden Text in Englisch veröffentlicht. Ich habe ihn für euch übersetzt, damit auch die unter euch, die nicht so bewandert im englischen sind, ihn vollends verstehen können. Viel Spaß!

Hey Leute,
ich habe einige Fragen zu meinen Gedanken über den Albumrelease gekriegt, also dachte ich mir,
ich sollte es versuchen einige von ihnen direkt zu anzusprechen.

Am Anfang, ein kleiner Rückblick: Vor ungefährt eineinhalb Jahren, haben wir die bewusste
Entscheidung getroffen, unsere Musik in eine neue Richtung zu lenken. Sobald die Musik
zu fließen begann, wurde sie zu einem modernen, alternativen Sound – eine abstrakte,
konzeptgetriebene, 50-Minuten Reise.Wir erwarteten, dass der Albumrelease aufrührerisch werden
würde: die neue Richtung würde von einigen willkommen geheißen werden, und von anderen
innig abgestoßen werden. Jetzt, mit diesem Album in den Läden, sieht es so aus, dass ihr
neugierig seid, was wir mit dieser Musik bezwecken wollten und wollt unsere Reaktionen
zu dem Lärm, der um A Thousand Suns gemacht wird, erfahren.

Lasst uns den einfachen Teil zuerst beseitigen. An die Fans, die das neue Album mögen:
eine Millionen Danke für eure Unterstützung. Da sind einige, die schon lange dabei sind
und von dem neuen Sound begeistert sind; dann sind dort andere, die zuerst unsicher waren,
was das neue Album betrifft, ihm aber eine Chance gegeben haben und jetzt die Belohnung
ernten. Und dann sind da noch die, die nie Linkin Park Fans waren, aber durch A Thousand Suns
erstmals für die Band interessiert wurden. Wir sind froh, euch alle an Bord zu haben und schätzen
eure netten Worte und schwärmenden Reviews.

Einer meiner Freunde erzählte mir eine Geschichte aus seiner Jugend: Als er ein kleines Kind
war, machte sein Vater, der nie einen Bart hatte, einen Ausflug und kam mit einem Bart nach
Hause. Sein Sohn sah ihn nur einmal an und rannte mit der Frage weg:“Was ist mit meinem
echten Vater passiert?“

Lasst uns also über „Hater“ sprechen.

Wir werden die Tatsache ignorieren, dass es da draußen Menschen gibt, die ein Album reviewen
und bewerten ohne es wirklich angehört zu haben, die vielleicht in ein paar Songs
reingehört haben und dann eine Meinung auf den Tisch geworfen haben (obwohl ich denke,
dass Musikläden und Webseiten das Recht es „zu bewerten“ streng auf die Leute, die etwas
gekauft und auch angehört haben, beschränken sollten). Ich brauch euch nicht erzählen, dass
das Internet Negativität – der Negativität zuliebe- vermehren kann. Lasst uns also diesen
Unsinn überspringen und nur über die Leute reden, die schon Linkin Park Fans waren, aber
das neue Album angehört haben und es nicht mochten. Während ich dies schreibe, ist eines
der populärsten iTunes (US) Reviews von A Thousand Suns von Janxrod, welcher dem
Album einen Stern gibt mit der Frage: „Was ist mit dem wirklichen Linkin Park passiert?“
Als Antwort auf dieses Reviews, empfand ich es als eine Reflexreaktion zu vermuten, dass Leute,
die ATS nicht mögen, Heavy Metal einfach lieben und Alternative/Electro Musik hassen. Aber,
zu ihrer Verteidigung ist zu sagen, dass viele der „Ein-Stern-Reviewer“ nicht einfach hirnlose
Zyniker sind, die Scheiße labern, weil sie gelangweilt sind.

Ich bin ein neugieriger Kerl, also stellte ich einige Nachforschungen über Janxrod an. Obwohl 7/10
seiner Lieblingsalben Zeug wie Disturbed, Shinedown und Dethklock einschließen… mag er auch
Daft Punk. Er ist gegenüber einer gewissen Vielfalt also nicht verschlossen. Was stört Janxrod
also so sehr an A Thousand Suns? Ein Grund ist dies, gemäß seiner Seite „schreiben“ wir „Songs
darüber, wie genervt wir von unseren alten Fans sind und sagen ihnen, sie sollen sich gefälligst
selbst f*****. Das ist nicht reif, das ist einfach respektlos.“

Weißt du was? Ich stimme zu. Das ist eine schlechte Nachricht. Das Problem ist: es ist nicht
wirklich unsere Nachricht.

Lasst es uns also aufklären: die anderen Jungs und ich haben in der Vergangenheit viele Dinge
gesagt, nicht alles davon bedacht oder respektvoll (entschuldigung, wir sind auch nur Menschen).
Aber seid euch bewusst, dass wir unsere Fans, egal welcher Ära lieben und respektieren. Und
so wie wie hinter Hybrid Theory stehen, so stehen wir auch hinter der Arbeit, die wir in A Thousand
Suns gesteckt haben, so denken wir, dass es es sich lohnt zu hören, wenn ihr euch entscheidet
ihm eine Chance zu geben (wie Justin Lewis, Jeffrey Griffith und James Montgomery es taten).
Und für den Fall, dass Janxrod sich entscheiden sollte dem Album eine Chance zu geben, unsere
Tür wird immer offen sein.

Einige werden immer, faul wie sie sind, verwerfen, dass die Band „pop geworden“ oder sich „verkauft
hat“. Soweit ich weiß, heißt sich „zu verkaufen“ die Vollkommenheit von deiner Band/Musik im
Austausch für Geld oder Popularität bloßzustellen. Niemals zuvor war dieser Vorwurf absurder.
Dies ist das Gegenteil eines „Sell Out“ Albums; lasst euch von niemandem etwas anderes erzählen.
Wenn Geld und Popularität das Ziel wären, wäre die sicherste Sache gewesen, zu versuchen ein
neues Hybrid Theory zu machen. Außerhalb unserer Studiowände ist das Klima für Musik anders:
gemäß Nielsen SoundScan wurden lediglich 12, der 97.751 Alben, welche 2009 veröffentlicht
wurden, mehr als eine Millionen im letzten Jahr verkauft. Jeder in der Welt kauft Musik wegen einem
Song, nicht wegen einem Album. So ist es also schwerer als jemals zuvor, hinter einem 50-Minuten
Stück zu stehen – den Fan zu bitten sich das Ganze anstatt einiger Songs anzuhören – ist
unfraglich eine riesen Bitte. (Manche Leute möchten diese Bitte als „Marketing Taktik“ markern,
dass wir die leute Fragen die ganze Sache zu kaufen anstatt ein paar Songs. Wenn das der Fall wäre,
wären wir die schlechtesten Vermarkter, die es jemals gab. One Frage, eine Sammlung von
„Hit Singles“ wäre ein besserer Grund das gesamte Album zu kaufen, als ein Konzept Album.)
Radio singles verkaufen immer noch ein Album. Ein Konzept Album benötigt einen Sinneswandel
beim Zuhörerteil. Das gesamte „Ausverkaufs“ Argument ist also völlig unlogisch.

Warum haben wir also so einen großen Wandel durchgemacht? „Was ist mit dem wirklichen
Linkin Park passiert?“ Wir sind immer noch hier. Wir sehen anders aus und klingen anders, aber
die Absicht hinter unserer Musik ist seit Tag 1 immer noch dieselbe: im Studio suchen wir ständig
nach neuen Sounds die uns reizen und inspirieren.

Zu hören, dass unser Album in 15 Ländern auf der #1 debütiert hat, gab uns allen das Gefühl einer
gewaltigen Dankbarkeit, aber wenn mir in dieser Band zu sein in der letzten Dekade eins beigebracht
hat, dann, dass du deine Glücklichkeit nicht auf Sachen basieren kannst, die nicht unter deiner
Kontrolle stehen. Die Wahrheit ist, wir glauben daran, dass gute und ehrliche Kunst am Ende des
Tages triumphieren wird. Aber der Maßstab von wirklichem Erfolg sind nicht Verkäufe, Zahlen und
Chart Platzierungen. Es geht allein um die Verbindung mit einer passionierten Fan Basis und einer
Chance Leuten einen frischen, neuen Sound vorzustellen.

Wir sehen uns auf Tour, wo wir Songs von „Hybrid Theory“ bis „A Thousand Suns“ spielen werden.
Fans jeder Ära sind willkommen!